August Blumensaat, der Namensgeber des Gedächtnislaufes Ende November und Initiator des Essen-Marathons, war eine der herausragenden Persönlichkeiten in der Laufgeschichte des TUSEM. Seinem Beruf als Buchhalter bei Hochtief ist es wohl zu verdanken, dass er über seine Trainingskilometer und Wettkämpfe penibel Buch führte. Seit 1928 aktiv, hatte er bis zu seinem 65. Geburtstag im Januar 1976 bereits 1.110 Starts bei Laufveranstaltungen absolviert, bei denen er 562 mal als Sieger hervorging. In den bis dahin 47 Jahren seiner Laufkarriere legte er insgesamt 158.838 Kilometer zurück. Dabei waren 200 Wochenkilometer keine Seltenheit. 1952-1956 gehörte er der Olympia-Kernmannschaft an, konnte aber sowohl bei den Olympischen Spielen 1952 aufgrund einer Verletzung als auch 1956, wo nur Läufer der damaligen DDR starten sollten (die Mauer war noch nicht gebaut), nicht teilnehmen. Zu dieser Zeit, in seinen stärksten Jahren, lief er 31:40 Minuten auf 10 Kilometern. Zu seinen größten Erfolgen gehören 1954 der Vizetitel (Einzel und Mannschaft) bei den Deutschen Marathon-Meisterschaften und ein 18. Platz bei der EM in Helsinki. Die DM 1955 gewann er zusammen mit Pöning und Leifhelm ebenso wie die DM 1957 in der Besetzung Blumensaat / Schöning / Schnepp. Bei den Westdeutschen Meisterschaften 1955 lief er mit 44 Jahren die damalige Deutsche Bestzeit von 2:27:41 Stunden. 1965, 10 Jahre später, gewann er als 54-jähriger den Essen-Marathon in 2:36:09 Stunden. Über die volle Marathondistanz startete er 113 Mal. Sein letzter Marathon war 1980 in Wesel. Danach zwang ihn eine langjährige Krankheit, seine Laufbahn zu beenden. Am 30. November 1989 verstarb er in Essen.
Zu seinen schönsten Erlebnissen im Leben zählt die Begegnung mit „Lokomotive“ Emil Zatopek bei den Europameisterschaften 1954 in Bern. Was ihn noch im hohen Alter in Rage bringen konnte, waren die mangelnde Trainings- und Wettkampfhärte heutiger Laufprofis und die später hohen Siegprämien bei renommierten Laufveranstaltungen, von denen er seinerzeit nur träumen konnte.